Dienstag, 26. Juni 2012

Sozialer Wohnungsmarkt in Troisdorf

Was ist los im Sozialen Wohnungsmarkt in Troisdorf?


Bei der GWG Troisdorf konnte mann bis zu Letzt "frei- " und "öffentlich finanzierte Wohnungen bekommen. Hierzu reichte i.d.R. ein WBS (Wohnberechtigungsschein) aus.
Nach dem neuerlichen Wechsel der Abteilungsleitung wird nun genaustens auf die Auskünfte der (Schufa) geschaut und alle Bewerber mit einem negativen Eintrag werden abgelehnt. Die Stadt Troisdorf hat hierauf keinen Einfluss und nach eigenen Aussagen keine Mittel, darauf Einfluss zu nehmen.
Vorschläge mussten auch früher nicht berücksichtigt werden, so war die Vorrangigkeit der Entscheidung ob jemand eine Wohnung bekam anders: Mit dem Angebot der freien Wohnung auf die sich ein Suchender beworben hatte, wurde er von der GWG zur Stadtverwaltung geschickt und nachdem der Sachbearbeiter sein Ok gegeben hatte wurde der Mietvertrag unterzeichnet. Oft auch ohne Schufaauskunft.
Heute wird jeder Wohnungssuchender zur Stadt geschickt und muss sich dort neben dem WBS ein Wohnungsangebot holen und kann dann mit diesem Angebot zurück kommen. Nachdem dann noch von der GWG die (Schufa) geprüft wurde kommt es zu einem Mietvertrag, oder aber auch nicht.
Mein Eindruck bei meinem letzten persönlichen Gespräch bei der GWG war jedoch der, dass sie lieber "frei finanzierte", oder aus der öffentlichen Förderung herausgenommene Wohnungen nur noch vermieten wollen. Also durch die interne Umstrukturierung und Änderung der Entscheidungsbefugnis der einzelnen Sachbearbeiter, wird versucht das Mieterklientel dahingehend zu ändern, dass der Anteil an sozial schwachen und damit die Anzahl der problematischen Mieter ausgetauscht werden sollen.
Wo bleibt da der Soziale Wohnungsmarkt?
Für viele meiner Klienten wird nun auch hier die Türe zu gemacht und die eh schon überfüllten Obdachloseneinrichtungen müssen aufgestockt werden.An einer regen Diskussion zum Thema Wohnungssuche, -vermittlung oder drohende Obdachlosigkeit aus Ihre Praxis, oder mit Ihrer Erfahrung, wäre ich sehr interessiert.Wie wird der Soziale Wohnungsmarkt in anderen Städten geregelt? Natürlich nehme ich auch Wohnungsangebote für meine Klienten entgegen.

Montag, 18. Juni 2012

Entmündigt. Wenn Betreuung zum Albtraum wird

zur Sendung vom 14.06.2012 im NDR:
Wenn Sie diese Sendung verpasst haben können Sie diese hier nach-sehen:

Entmündigt

Grundsätzlich gilt, das gegen den Willen des Betreuten keine Betreuung wirksam ist.
Es ist neben den, im Film bezeichneten Schwierigkeiten in der Betreuung, nochmals schwieriger dem Betroffenen zu helfen, wenn gegen sämtliche Vorbehalte, Vorurteile, Widerstände und Ängste, Sachstände durchgesetzt werden müssen.
Sicherlich ist es in Einzelfällen Lebenswichtig über den Willen des Betreuten hinweg Entscheidungen zu treffen. Dies ist nach m.E. nur durch die Genehmigung durch das Betreuungsgerichtes und auf Antrag möglich.
Die Gleichsetzung der Begriffe Einwilligungsvorbehalt und Betreuung, zu beginn des Beitrages, halte ich für falsch und nicht berrechtigt. Viele meiner Betreuungsfälle kommen ohne Ev aus.
Für einen  Einwilligungsvorbehalt  müssen bedeutend andere Gründe vorliegen, als zur allgemeinen Einrichtung einer Betreuung.
Im vorliegenden Fall würde ich auf Antrag beim Betreuungsgericht, auf Feststellung eines Einwilligungsvorbehaltes, keine Gründe aufweisen können, die dies gerechtfertigten würden. Die Auseinandersetzungen der Geschwister über die noch anstehende Erbschaft ist hierfür kein Grund. Gründe können sein: Spielsucht, Alkoholismus oder eine andere geistige Einschränkung, die dann entsprechend dem Gericht begründet werden müssen. Nach Einholung eines ärztlichen Gutachtens entscheidet dann das Betreuungsgericht über die Erweiterung des Aufgabenkreises Vermögenssorge mit Einwilligungsvorbehalt.
Die Bestellung von Juristen als Betreuer halte ich i.d.R als schwierig, da die sozialarbeiterische Komponente in der Betreuung oft fehlt. Der Umgang mit psychisch Kranken, die teilweise noch über eine erhebliches Maß an herausfordernden Verhalten zeigen und entsprechend angesprochen werden müssen, wird in einem Jurastudium nicht vermittelt und kann zudem noch zu Problemen führen.